Sanierung Verwaltungsgebäude Brugg Kabelwerke, Windisch
Das symbolträchtige Hochhaus wurde in den Jahren 1956 - 1957 für die Verwaltung der Kabelwerke Brugg errichtet. Der wohlproportioniere Gebäudekörper verfügt über ein symmetrisches Grundrisskonzept und ist ein Zeitzeuge der Nachkriegsmoderne. Das unter Substanzschutz stehende Gebäude entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemässe Büroräumlichkeit und musste grundlegend saniert werden.
Die Herausforderung bestand darin die geltenden Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes, Wärmedämmung, etc. zu erfüllen und andererseits die Anforderungen der Denkmalpflege zu achten. So wurde auf eine Aussenwärmedämmung verzichtet, weil dadurch das Fassadenbild verändert worden wäre. Es wurden innenliegende Dämmungen verbaut und sämtliche Fenster ersetzt. Die Natursteinfassade wurde spröde und wurde durch denselben «grünen Marmor» wie bei der Errichtung verwendet wurde ersetzt. Ein hohes Mass an Sorgfalt und eine grosse Erfahrung sind die Grundlage für das Gelingen einer solchen Sanierung.
Die Herausforderung bestand darin die geltenden Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes, Wärmedämmung, etc. zu erfüllen und andererseits die Anforderungen der Denkmalpflege zu achten. So wurde auf eine Aussenwärmedämmung verzichtet, weil dadurch das Fassadenbild verändert worden wäre. Es wurden innenliegende Dämmungen verbaut und sämtliche Fenster ersetzt. Die Natursteinfassade wurde spröde und wurde durch denselben «grünen Marmor» wie bei der Errichtung verwendet wurde ersetzt. Ein hohes Mass an Sorgfalt und eine grosse Erfahrung sind die Grundlage für das Gelingen einer solchen Sanierung.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Am Prozess waren diverse Planenden und Behörde beteiligt, welche mit dem Konzept der Baukultur vertraut sind. Die grosse Herausforderung bestand darin, die unterschiedlichen Auffassungen und individuellen Interessen der Beteiligten hinsichtlich dieses Begriffes zu sammeln und eine gemeinsame, universale Lösung zu finden. Bereits in einer frühen Phase der Planung wurden sämtliche Beteiligte involviert und der aktive, zielgerichtete Austausch führte zu einem globalen Verständnis der Bauaufgabe.
Funktionalität
Die bestehende Struktur wurde so weit wie möglich erhalten und die gesundheitsgefährdenden Stoffe entfernt. Durch die Konstruktionsart ist die Flexibilität der Grundriss gegeben und der Ausbau wurde dahingehend ausgelegt, dass dieser anpassbar bleibt und sich den wandelnden Bedürfnissen anpassen kann. Die halböffentliche Nutzung des eingemieteten Sozialwerkes führt zu einer gesellschaftlichen Durchmischung und das qualitätsvolle Erscheinungsbild bleibt durch die aufgefrischte Fassade erhalten.
Umwelt
Der Wille der Projektbeteiligten und die unter Schutzstellung des Hochhauses führte dazu, dass die bauliche Struktur weitestgehend erhalten werden konnte. Somit konnten gegenüber eines Neubaus eine Vielzahl an Ressourcen geschont werden und die Umwelt wurde nicht unnötig belastet. Dank der thermischen Sanierung und die nachhaltige Energiegewinnung über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe konnte auch die Auswirkung auf die Umwelt während des Betriebs stark reduziert werden.
Wirtschaft
Das charakteristische Hochhaus und die damit einhergehende Wertevermittlung waren die zentralen Elemente, welche es zu erhalten galt. Durch den Erhalt der tragenden und räumlichen Gebäudestruktur und gleichzeitiger Sanierung wurde viel in eine langfristige und hochwertige Nutzung investiert. Der Mehrwert gegenüber einer kurzfristen, oberflächlichen Renovation wurde frühzeitig erkannt und somit der Grundstein gelegt für ein Fortbestehen des Gebäudes und einer längerfristigen Wirtschaftlichkeit.
Vielfalt
Das Hochhaus verfügt über ein öffentliches Café im Erdgeschoss und halböffentliche Dachterrasse im Attikageschoss. In diesem Spannungsfeld kann sich die eingemietete Sozialinstitution Lernwerk hervorragend entfalten. Das symmetrische Treppenhaus dient als Begegnungszone und führt zu einer sozialen Durchmischung. Sämtliche Geschosse sind gleichwertig und somit findet keine Hierarchisierung statt. Das Gebäude steht allen Personen offen und steht symbolisch für das Miteinander der Gesellschaft.
Kontext
Umgeben von den Industriehallen der Kabelwerke Brugg ragt das Verwaltungshochhaus in die Höhe und scheint die Arbeiten in den darunterliegenden Werkstätten zu überblicken. Die Materialisierung und Massstäblichkeit stehen im Kontrast zu den grossen Hallen und dem angrenzenden Wohnquartier. Dieses Erbe galt es zu erhalten und durch die Nutzung als Sozialinstitution und Café wird das Gebäude und die unmittelbare Umgebung der Öffentlichkeit zugänglich und somit erlebbar gemacht.
Genius Loci
Das stolze Hochhaus steht für die Blütezeit der Kabelwerke Brugg und durch die Materialisierung und die grosszügige, repräsentative Treppenanlage wird dies deutlich nach Aussen getragen. Durch die Lage zwischen Industriehallen und Wohnquartier sowie der ausgeprägten Geschichte wird das Gebäude zu einer prägenden Landmarke. Dieses hat sich in das kollektive Gedächtnis der Region eingeprägt und steht somit für die Identität und den sozialen Zusammenhalt der Bewohnenden und künftigen Generationen.
Schönheit
Die klare Formensprache, der gläserne Erschliessungskern und der Mantel aus wertigem Naturstein verleiht dem Gebäude eine sinnliche Ordnung. Das wohlproportionierte Hochhaus wirkt auf den Betrachtenden ansprechend und schafft einen identitätsstiftenden Ort. Die dem Gebäude zugeführt Nutzung ermöglicht eine aktives erleben der Innenräume und der dazugehörigen Terrasse. Somit bleibt die ästhetische Wertschätzung erhalten und durch das öffentliche Café wir das Gebäude nahbar und zugänglich.
Eigenschaften
Ort
Klosterzelgstrasse 28, 5210 Windisch
Baukategorie (SIA 102)
Industrie und Gewerbe
Art der Aufgabe
Sanierung
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
8'200'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
3'287
Planung
2021 → 2012
Fertigstellung
2022 → 2023
Inbetriebnahme
2023
Projektbeteiligte
Architektur
Bauherrschaft
Bauingenieurwesen
HLKS-Planung
Bauphysik
Fotografie
Andere
Fassadenplanung