Umbau Oekonomiegebäude Vorder Brüglingen
Umbau Oekonomiegebäude Vorder Brüglingen
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EINREICHUNG Nr. 450
Die Merian Gärten in der Brüglinger Ebene in Münchenstein sind seit vielen Jahren neben der botanischen Nutzung ein beliebtes Ausflugsziel und eines der wichtigen Erholungsgebiete für die Bevölkerung der Region.
Das Projekt ist eingebettet in die gesamtheitliche Umgestaltung der Gartenlandschaft in Vorder Brüglingen, welche 2017 in Angriff genommen wurde. Das ehemalige Stallgebäude fungiert neu als Empfangs- und Veranstaltungsort innerhalb des umgestalteten Gartenbereichs.
Die Eingriffe in die Substanz sehen einen Rückbau der in den 1970er Jahren hinzugefügten Bauteile vor, welche die räumliche Wahrnehmung der Scheunenstruktur verunklärt haben.
Die neu eingefügten Elemente verfolgen das Ziel, mit präzisen Eingriffen die öffentliche Ausstrahlung des Gebäudes zu verstärken und die neue Nutzung nach Aussen sichtbar zu machen. Bestehende Konstruktionen werden im Sinne eines haushälterischen Umgangs mit Ressourcen umgebaut oder wiederverwendet und - wo nötig – ergänzt.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Die Merian Gärten in der Brüglinger Ebene in Münchenstein sind seit vielen Jahren neben der botanischen Nutzung ein beliebtes Ausflugsziel und eines der wichtigen Erholungsgebiete für die Bevölkerung der Region. Die Christoph Merian Stiftung als Eigentümerin entwickelt den Ort mit viel Umsicht weiter und passt ihn veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung und des Betriebs an.
Funktionalität
Das Erdgeschoss wird neu strukturiert und nimmt die öffentlichen Bereiche auf: Ein Treffpunkt für die Merian Gärten, ein Bistro und ein Foyer, welches für Veranstaltungen genutzt werden kann. Die neu eingebaute Küche bedient sowohl das Bistro als auch den im OG liegenden Holzsaal. Das unsichtbar in den Bestand eingebaute Untergeschoss nimmt die Räume für die Technik und die Gastronebenräume auf.
Umwelt
Die neue Nutzung wird innerhalb des bestehenden Gebäudevolumens untergebracht. Neue Öffnungen im Erd- und Obergeschoss zeugen von der öffentlichen Nutzung des Gebäudes. Die Oberflächen des Holzsaals werden aus den bestehenden Holzkonstruktionen gestaltet. In den übrigen Räumen finden sich schlichte, mit Kalkputz belegte Oberflächen, Einbauten und Fenster in Eichenholz und geschliffene Zementböden.
Wirtschaft
Durch die Neunutzung erhält das Gebäude neu eine wichtige Stellung innerhalb der Gärten. Die baulichen Eingriffe werden mit langlebigen Materialien hergestellt, die haustechnischen Anlagen geschickt in den Bestand eingebaut. Bestehende Konstruktionen werden im Sinne eines haushälterischen Umgangs mit Ressourcen mit Respekt vor dem Bestand umgebaut oder wiederverwendet und - wo nötig – ergänzt.
Vielfalt
Das Erdgeschoss wird neu strukturiert und nimmt die öffentlichen Bereiche auf: Ein Treffpunkt für die Merian Gärten, ein Bistro und ein Foyer, welches für Veranstaltungen genutzt werden kann. Neue Öffnungen im Erd- und Obergeschoss zeugen von der öffentlichen Nutzung des Gebäudes und verbinden es mit der Umgebung.
Kontext
Die einfache typologische Struktur im Erdgeschoss nimmt Bezug auf die ehemalige Nutzung als Stall. Mittels der Typologie, der Raumaufteilung, dem Öffnungsgrad der Fassade und der Materialisierung wird dieser Eindruck verstärkt. Die gewählten Materialien entsprechen der ehemals rustikalen Nutzung der Scheune und vermitteln eine ruhige und warme Raumstimmung.
Genius Loci
An der südlichen Stirnfassade, welche sich zur Villa Merian hin orientiert, wird ein grosszügiger Gartenzugang hergestellt. Ein einfacher, auf drei Säulen abgestützter Altan vermittelt zwischen der Fassade der Scheune und der sie umgebenden Gartenarchitektur. Die neu hinzugefügte Aussentreppe verbindet den Holzsaal mit dem Seerosen Becken aus den 1980er Jahren. Damit wird die neue Nutzung nach Aussen sichtbar, sie entwickelt sich aber selbstverständlich aus dem Bestand.
Schönheit
Die baulichen Eingriffe laden zu einer Auseinandersetzung mit dem Bestand ein. Neue Öffnungen werden direkt aus dem massiven Natursteinmauerwerk geschnitten. Bestehende, nicht mehr verwendete Öffnungen werden mit vorgefundenen Natursteinen vermauert oder mit Kalksteinbeton ergänzt. Die Geschichte des Ortes wird somit sichtbar belassen, ohne dem Gebäude seine Würde zu nehmen.
Eigenschaften
Ort
Vorder Brüglingen 6, 4052 Münchenstein
Baukategorie (SIA 102)
Gastgewerbe und Fremdenverkehr
Art der Aufgabe
Umbau
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Einladungsverfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
9.4 Mio inkl. MwSt. BKP 1-9
Geschossfläche in m² (SIA 416)
1‘340 inkl. UG
Planung
2018 → 2022
Fertigstellung
2021 → 2022
Inbetriebnahme
2022