Science Park - Technorama, Winterthur
Science Park - Technorama, Winterthur
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EINREICHUNG Nr. 420
Der Technorama-Park ist eine faszinierende Experimentierlandschaft, die Naturphänomene erlebbar macht. Er ergänzt die Ausstellung im Haus und vereint Wissensvermittlung, Kunst, Ingenieurswissenschaft und Landschaftsgestaltung in einen Dialog der Disziplinen. Die Parkinszenierung bietet beeindruckende Kontraste zur riesigen "Wunderbrücke": Eine 130 Meter lange Ausstellungs- und Aussichtsplattform über den Baumkronen. Dazwischen liegen im dicht bepflanzten Zwischenhorizont, technische Experimentierstationen, die Naturphänomene spielerisch erfahrbar machen. Ein feinmaschiges Wegenetz führt durch verschiedene Parklandschaften, von einem labyrinthisch bepflanzten Stangenwald unter der Wunderbrücke, durch lichte Graslandschaften, vom Flügelnusshain mit Furten über den renaturierten Riedbach hinauf zum Parkhügel, oder über die geschwungene Parktreppe direkt aus dem Haus zur schilfbestandenen Teichlandschaft. Dabei öffnen sich Sichtachsen, die den Blick auf die Landmarken im Park inszenieren.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Der Science-Park wurde in intensiver Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Landschaftsarchitekten (als Gesamtleiter), Wissenschaftlern und Fachingenieuren entwickelt. Die spezifischen Bedürfnisse an die Parkgestaltung sind in einem teamorientierten, gegenseitigen und permanenten Lernprozess in das Projekt eingeflossen. Das Resultat ist ein kohärentes Gesamtwerk welches Wissensvermittlung, Kunst, Ingenieurswissenschaft und Landschaftsgestaltung im Dialog der Disziplinen vereint.
Funktionalität
In der szenografisch konzipierten und naturhaft gestalteten Parklandschaft werden wissenschaftliche Phänomene sinnlich erfahrbar gemacht und das Verständnis für die Naturwissenschaften gefördert. Das unhierarchische Wegesystem ist als Entdeckungspfad konzipiert, komplexe Wassersysteme versorgen im Kreislaufsystem ressourcenschonend verschiedene Exponate. Diese können auf die sich wandelnden gesellschaftlichen Themen und die kuratorischen Anforderungen des Science-Museums angepasst werden.
Umwelt
Im Technorama-Park wird durch die vielfältig bepflanzten Gehölz- und Krautsäume, extensive genutzte Wiesenflächen, den revitalisierten Riedbach und den Teich als Amphibienlaichgewässer die Biodiversität gefördert und aktiv Umweltbildung betrieben. Die versickerungsfähigen Hartbeläge des Wegenetzes und die porösen Kiesflächen der Plätze tragen aktiv zur Hitzeminderung bei. Dichte Gehölz- und Baumpflanzungen spenden Schatten, und kühlen zusammen mit Wasserinstallationen in den heissen Monaten.
Wirtschaft
Der neue Park ergänzt die bestehende Ausstellung im Haus und macht das Technorama wirtschaftlich unabhängig durch die Attraktivitätssteigerung bei schönem Wetter. Durch das Angebot im Freien hat sich die Beliebtheit des Science-Centers in der schweizerischen Museumslandschaft stark entwickelt. Es zählt heute zu den besucherstärksten Museen der Schweiz und besticht als Science-Center mit europaweiter Ausstrahlung. Betrieb und Weiterentwicklung des Technorama konnten nachhaltig gesichert werden.
Vielfalt
Der Park ist eine vielfältige Experimentierlandschaft, die Naturphänomene aufgreift und für verschiedene Altersgruppen von Jung bis Alt erschliesst. Alle Bereiche sind über inklusionsfähige Wege, Rampen und Brücken erreichbar, auf die Wunderbrücke führt neben den Treppen ein Lift. Die unterschiedlichen Parkbereiche wurden aus der örtlichen Begebenheit entwickelt und schaffen eine Vielfalt an einzigartigen Erlebnissen, differenzierten Naturwerten und Aufenthaltsqualitäten für die Besuchenden.
Kontext
Der Technorama-Park zeigt durch die enge Verflechtung von Innen und Aussen eine räumliche Kohärenz. Die prototypische entwickelte Naturlandschaft schafft zusammen mit der ikonisch gestalteten, im Zentrum des Parks stehenden Wunderbrücke einen neuen Freiraumtypus und baukulturellen Wert.
Genius Loci
Der Science-Park Technorama mit seinen Exponaten fördert und vereint die Faszination für die Natur und Wissenschaft. Die imposante „Wunderbrücke“ steht als beeindruckendes, ingenieurtechnisches Meisterwerk im Zentrum. Eingebettet in einen vielfältigen Naturraum wird der Dialog zwischen Natur, Technik, Wissenschaft und Kunst gefördert. Ein einzigartiger Ort, der Schönheit und Bildung in einem harmonischen Zusammenspiel verbindet.
Schönheit
Das Projekt vereint Natur und Naturwissenschaften in einer ausdrucksstarken Experimentierlandschaft. Die „Wunderbrücke“ bildet als technisches Bauwerk einen Kontrast zur natürlichen Umgebung. Der Science-Park interpretiert den traditionellen Landschaftspark als vielfältigen Naturraum mit künstlerischen Akzenten neu. Vielfältige Experimentierstationen laden dazu ein, die Schönheit der Natur und die Faszination der Naturwissenschaften zu entdecken.
Eigenschaften
Ort
8400 Winterthur
Baukategorie (SIA 102)
Unterricht, Bildung und Forschung
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
16.6 Mio. CHF
Geschossfläche in m² (SIA 416)
17'500 m2 Umgebungsfläche
Planung
2010 → 2018
Fertigstellung
2019 → 2022
Inbetriebnahme
2022